Das Angenete-Carree an der Kökerstraße

Unser Domizil seit 1988 bis heute

Der Heimatverein und das von ihm geführte Stadtmuseum haben ihren Sitz im historischen Ambiente einer ehemaligen Kornhandlung, die unter dem Namen „Angenete & Wulfhorst“ seit 1868 in der Kökerstraße betrieben wurde. Von 1925 bis 1982 praktizierte dort Dr. Wilhelm Angenete, der als "Hausarzt alter Schule" ein breites Spektrum medizinischer Fachgebiete abdeckte.

Dr. Angenete war über 50 Jahre lang Mitglied des Heimatvereins und einige Jahre dessen Alterspräsident. Er und seine Schwester Else schenkten die Häuser und das Grundstück in der Kökerstraße dem Heimatverein zur Einrichtung eines Museums. Gleichzeitig legte er mit seiner umfangreichen medizingeschichtlichen Sammlung den Grundstein einer Ausstellung, die das Stadtmuseum noch heute auszeichnet.

Ein Video des Filmemachers Sven Horsmann gibt einen Einblick in dessen Stiftung.

Raum zur Ausstellung für historische Gegenstände und mehr ...

Unsere Standorte von 1925 bis 1988

Das sogenannte „Stahlsche Haus“, Baujahr 1730, das heute im Freilichtmuseum Detmold im Paderborner Dorf zu besichtigen ist, stand einst am Domhof 4 in Gütersloh und wurde 1928 von der Stadt erworben. Es beherbergte seit 1934 - allerdings nur für kurze Zeit - das Heimatmuseum. Bronzezeitliche Funde und auch weitere historische Sammlungsobjekte waren hier untergebracht.

Das Stahlsche Haus in den 1930er Jahren

Aus Platzgründen siedelte man schon nach nur kurzer Verweildauer im Jahr 1935 in das Haus am Domhof 5 (ehemals Chausseestr. 93) um; ebenfalls seit 1931 eine städtische Besitzung. Die Wirren des Zweiten Weltkrieges und die Nachkriegszeit hinterließen ihre Spuren im und am Gebäude. Das Inventar der kleinen Ausstellung wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Obwohl das Vereinsleben bald wieder auflebte, spielte das Heimatmuseum nach Kriegsende lediglich noch eine untergeordnete Rolle. Erst 1974 begann man, hier Aufbauarbeit zu leisten. Die Wiedereröffnung fand am 1. Juni 1976 statt. Aber der renovierte Ort sollte nicht nur Museum sein, sondern auch Stätte der Begegnung.

Haus Domhof 5 (ehemals Chausseestr. 93), 1988. Foto: Petra Spaarschuh

1988 fiel das Gebäude dem Abrissbagger zum Opfer. Heute befindet sich an dieser Stelle auf der Grünfläche neben der Stadtbibliothek das Zwangsarbeiterdenkmal. Erwähnenswert sei, dass in diesem Gebäude „... einst Prof. Muncke gewohnt hat, der Mann, auf dessen Wirken und Anregung überhaupt erst alle Heimatarbeit zurückgeht, die in früheren Jahren geleistet wurde“, so Christiane Hottes in ihrer Bestandsaufnahme „125 Jahre Heimatpflege in Gütersloh“.

Mit der Schenkung der hochbetagten Geschwister Dr. Wilhelm Angenete und Else Angenete im Jahr 1982 brach für den Heimatverein eine neue Ära an. Bedingung für die Übernahme des Besitzes war, in den Häusern auf den beiden Grundstücken an der Kökerstraße ein „Stadtgeschichtliches Museum“ zu errichten.

1988 fand die Eröffnung des ersten Teils des Museums im sogenannten Backsteinhaus statt. 1997 wurde dann auch Teil Nummer Zwei im Fachwerkhaus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Standort in der Kökerstraße, 2021. Foto: Peter Woitschikowski